Zur Abwechslung einmal eine ganz andere Reise. Dieses Mal geht es nicht auf eine der 7 oder – je nachdem, was man zählt – 10 Kanaraischen Inseln sondern es geht um eine Reise von Windows 7 nach Windows 10. Und auch diese Welt ist voller kleiner Abenteuer.
Der Start war vielversprechend. Nach ein paar Stunden erschien zum ersten Mal Windows 10 auf meinem Bildschirm und auf dem ersten Blick sah es auch ganz nett aus. Alles sah zwar etwas anders aus als zuhause bei Windows 7 aber ich fand mich schnell zurecht. Und fast genauso schnell hatte ich mein erstes Abenteuer.
Das Touchpad versteht mich nicht
Das Touchpad funktionierte nicht so, wie ich es gewohnt war. Ich konnte zwar die Maus bewegen, Icons anklicken und Fenster verschieben aber als ich dabei einmal eine etwas längere Strecke zurücklegen wollte und meinen Finger vom Touchpad hob, hatte ich plötzlich das Fenster verloren. Ich musste es erst wieder anklicken, um es ein Stückchen weiter schieben zu können. Man könnte sich nun einfach damit abfinden – andere Länder, andere Sitten – aber auch sonst habe ich auf Reisen ein paar Gewohnheiten, auf die ich nicht gerne verzichte. Und so war es auch hier. Also habe ich mich etwas in der Gegend umgesehen und dabei festgestellt, dass ich während meine Reise nach Windows 10 etwas verloren hatte – einen kleinen Haken in den Einstellungen des Touchpads. Nachdem das Problem erkannt war, war es leicht, vor Ort für Ersatz zu sorgen und ich war (erst einmal) wieder glücklich.
Dann kam ich irgendwann in die Verlegenheit, dass ich in einer langen Liste etwas suchen musste. Wie gewohnt glitt mein Finger zum Rand des Touchpads, um dort in der Liste nach Oben und Unten zu rollen. Aber das ging nicht. Irgendwie verstand man mich nicht richtig. Ich konnte meinen Finger zwar noch bewegen aber alles, was das bewirkte, war, dass sich die Maus bewegte. Der Text in der Liste blieb stur an seinem Platz. Ich wusste nicht mehr weiter. Ich war mir sicher, dass ich alles richtig gemacht hatte. Ich habe auch ganz genau nachgesehen, dass ich nicht noch einen Haken verloren hatte. Ich hatte es nicht.
Zum Glück funktioniert das Internet auch mit Windows 10. Also habe ich da eine lange Suche gestartet. Das Problem schien schon seit langem bekannt zu sein, aber niemand hatte richtig etwas dagegen unternommen. Vom Hersteller des Touchpads war auch keine Hilfe in Sicht. Der „neuste“ Treiber, den man mir da angeboten hat, war schon über ein Jahr alt und Windows 10 weigerte sich strickt, ihn zu installieren. Nach einer weiteren Suche fand ich auf irgendeiner ausländischen Web-Seite endlich einen neueren Treiber, der sich sogar installieren ließ. Aber auch der löste mein Problem nicht. Dafür enthielt er ein neues Feature, das mir das Rollen wenigstens dann erlaubt, wenn ich zwei Finger auf das Pad lege. Ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen…
Weißer Adler auf weißem Grund
Dieses Gefühl hatte ich, als ich zum ersten Mal bewusst mehrere Fenster gleichzeitig öffnete. Alle Fenster hatten eine gleichmäßig weiße Titelleiste. Was ist denn nur das aktive Fenster? Und auch das ist ein bekanntes Problem. Und dafür scheint es noch keine brauchbare Lösung zu geben. Der beste Tipp war, ein Schema mit hohem Kontrast zu verwenden. Dann hat das aktive Fenster tatsächlich eine andere Farbe als die anderen Fenster. Aber dann sieht alles aus wie das Mittagessen von Vorgestern. Nach weiterer Suche habe ich dann endlich herausgefunden, wie sich die Regierung von Windows 10 das Problem „gelöst“ hat – mit einer dünnen Linie rund um das aktive Fenster. Allerdings sieht man diese Linie – wenn überhaupt – nur, wenn man eine auffällige Farbe für das Startmenü einstellt. Zu auffällig darf man diese Farbe aber auch nicht wählen. Sonst kommt wieder das Mittagessen ins Spiel.
Liebe Designer von Microsoft! Was zum Teufel habt ihr euch dabei gedacht? Was benutzt ihr den auf euren Desktop und Laptops? Oder arbeitet ihr (wenn überhaupt) nur noch mit Handy und Tablet?
Und sonst…
Ich bin noch nicht lange genug im Land von Windows 10, um ein abschließendes Urteil zu fällen. Einige Sachen sind ganz nett, andere dagegen verbesserungsfähig. Und manchmal fühle ich mich in die Zeit von Windows 2 versetzt. Die „Icons“ haben jedenfalls eine gewisse Ähnlichkeit. Und die alte Theorie, dass nur die Windows Versionen mit einer ungeraden Versionsnummer etwas taugen, scheint sich wieder einmal zu bestätigen.
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