Der Chinyero ist der jüngste Vulkan auf Teneriffa, Sein Ausbruch liegt wenig mehr als 100 Jahre zurück (18. bis 27. 11. 1909). Der Vulkan liegt auf der Flanke des Teide und ist von dessen Gipfel ca. 10km entfernt. Auf einem gut ausgebauten, manchmal aber etwas steinigen Wanderweg kann man den etwa 60m hohen Kegel umrunden. Mit 6,5km und nur geringen Höhenunterschieden ist das eine leichte Wanderung in den Bergen Teneriffas. Dennoch sollte man sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vernünftige Schuhe sind ein Muss. Wanderstiefel sind aber nicht unbedingt erforderlich. Wichtig ist eine stabile und profilierte Sohle. Es geht sogar mit Halbschuhen oder Sandalen, wenn deren Sohlen ein paar hundert Meter über scharfkantige Lava aushalten.
Die Wanderung beginnt an der Straße TF-38, die von Chio hinauf zum Teide führt, bei N28°17.064 W016°45.735. Wer Schilder lesen kann, sollte die Stelle aber auch ohne Sextant oder GPS finden. Von der Straße führt eine Piste zum Rundwanderweg Circular Chinyero. Nach dem Erreichen des Waldes gelangt man auf einen Platz. Dahinter sieht man die beiden Steinreihen, die den Wanderweg fast auf seiner gesamten Länge begrenzen. Hier muss man sich entscheiden – nach links, im Uhrzeigersinn, oder nach rechts, gegen den Uhrzeigersinn, um den Vulkan herum. Das Ziel, Entfernung und Höhenunterschied sind in beiden Fällen gleich.
Nach links geht es etwa 50m abwärts zum tiefsten Punkt des Wegs, dann 100m hinauf und zum Schluss noch einmal 50m abwärts zurück zum Ausgangspunkt. Nach rechts ist es genau umgekehrt. Ich habe mich gegen den Uhrzeigersinn entschieden, da ich so den Anstieg auf zwei Etappen verteilen konnte.
Der Weg ist weiß und gelb markiert. Abzweigungen, die man nicht nehmen sollte, sind mit einem X mit einem weißen und einem gelben Balken gekennzeichnet. Etwas Vorsicht ist bei Kreuzungen mit anderen Wanderwegen geboten, da auch diese gelb und weiß markiert sind. (Auf den Kanarischen Inseln sind alle lokalen Wanderwege gelb-weiß markiert.) An solchen Stellen weisen Schilder mit der Aufschrift Circular Chinyero den rechten Weg.
Der Weg führt zuerst durch den Wald bergan zum höchsten Punkt der Wanderung. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf den Vulkankegel und seiner von Lava bedeckten Umgebung. Dann geht es auf einem relativ guten Pfad wieder abwärts, immer am Rand des Mal Pais entlang. Nach einiger Zeit erreicht man eine Wegkreuzung. Hier halten wir uns links ab, um in der Nähe des Vulkans zu bleiben.
Nach ca. 3,4km (vom Startpunkt an der Straße) erreichen wir den tiefsten Punkt des Wegs. Hier trifft der Pfad auf eine Piste. Wer noch etwas weiter gehen will, kann der Piste nach rechts folgen und einen Abstecher nach Arenas Negras machen. Der Rundwanderweg folgt der Piste jedoch knapp 100m nach links. Dann zweigt er links von der Piste ab. Jetzt beginnt der schwierigste Teil des Wegs. Der Weg ist jetzt steinig und führt teilweise steil bergauf bevor man sich wieder etwas erholen kann. Doch dann überquert der Weg einen Lavastrom des Chinyero. Spätestens da zeigt sich, ob die Schuhsohlen dieser sonst leichten Wanderung gewachsen sind.
Wer das Lava Feld nicht überqueren will und einen einfachen, aber weniger attraktiven Weg vorzieht, kann auch auf der Piste bleiben. Sie umgeht den Lavastrom und trifft auf der anderen Seite wieder auf den Rundweg.
Nach etwa 4,6km ist das Schlimmste überstanden. Der Weg erreicht wieder die Piste, der er wieder nach links folgt. Wer noch Lust dazu hat, kann hier einen Abstecher hinauf auf den Montaña de la Cruz machen und auf seinem Gipfel die Aussicht genießen.
Der markierte Rundwanderweg zweigt nach dem überqueren eines weiteren Lavastroms links von der Piste ab, verläuft dann parallel zu ihr und überquert sie dann noch einmal. Man kann aber auch bis zu dieser Kreuzung auf der Piste weitergehen. Beide Wege führen zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück.
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