Nein. Natürlich gibt es keinen Regen auf dem Mond. Aber in der Mondlandschaft (Paisaje Lunar) auf Teneriffa kann das doch einmal passieren. Aber muss das gerade an dem Tag sein, an dem ich da hoch will? Man kann die Frage natürlich auch anders stellen – muss ich gerade bei so schlechtem Wetter da hinauf?
Als ich am Morgen in La Victoria losgefahren bin, war das Wetter (da) ganz ordentlich. Mit 24° war es fast schon ein bisschen zu warm. Aber 1,5km höher erwartete ich angenehme Wandertemperaturen. 12° und starker Wind waren dann zwar doch etwas frisch, aber ich hielt mich mit Trainingsjacke und Regenmantel für ganz gut ausgerüstet. Und ich brauchte beides. Nur die lange Hose blieb unbenutzt im Rucksack.
Ich habe mich für die einfache Variante entschieden. Soll heißen, dass ich mit dem Auto bis zum Campingplatz gefahren bin. Die Piste beginnt an der TF-21 oberhalb von Vilaflor in einer Spitzkehre und führt ca. 8,5km über Stock (manchmal) und Stein (meistens). Früher stand da noch ein großer Wegweiser. Heute habe ich nur ein relativ kleines Schild gefunden, dass darauf hinweist, dass die Piste mit PKW und Motorrad langsam (max. 20km/h) befahren werden darf.
Nach etwa einer halben Stunde Fahrt war das Ziel der Fahrt erreicht. Danach ging es zu Fuß weiter. Der Weg zur Paisaje Lunar beginnt in der Nähe von Hütte 4 und ist grün markiert. Auch das Navi war hilfreich und es hat auch den richtigen Pfad angezeigt. Aber auf dem kleinen Bildschirm kann man nicht immer sofort erkennen, ob man wirklich auf dem Weg ist oder doch ein bisschen daneben.
Ich habe mich grob am Navi orientiert und versucht, Spuren anderer Wanderer zu entdecken. Als ich dann am Navi erkannte, dass ich vom rechten Weg abgekommen bin, war es auch schon zu spät. Ich orientierte mich also weiter an Fußspuren und einer Wasserleitung, die ich etliche Meter über mir am Hang sah. Als ich die dann endlich erreicht hatte, machte ich mich auf die Suche nach dem Weg, den mir das Navi vorschlug. Als ich endlich wieder einen grünen Punkt gefunden hatte, bereitete der Weg keine außergewöhnlichen Probleme mehr. Wenn man einmal außer Acht lässt, dass es bis auf die letzten paar Meter meistens steil bergauf ging.
Etwa auf halbem Weg begann es zu regnen. Umkehren wäre natürlich eine Option gewesen, aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Wer weiß, wann ich wieder einmal in die Gegend komme und in welcher Verfassung ich dann sein werde. Außerdem wäre ich beim Umkehren auch nass geworden. Also ging ich gut verpackt weiter.
Nach knapp einer Stunde war ich dann am Ziel. Bei besserem Wetter hätte ich mich wohl etwas länger da oben umgesehen und vielleicht auch eine kleine Rast eingelegt. Aber heute war es mir dazu zu ungemütlich und ich machte mich nach einer kurzen Verschnaufpause und ein paar Fotos wieder auf den Rückweg.
Auf dem Rückweg habe ich auch den „richtigen“ Weg gefunden. Ich glaube aber nicht, dass der Aufstieg auf diesem Pfad deutlich einfacher als mein Irrweg gewesen wäre.
Anfahrt und Track als Download…