Diese Mystery Cache hat mir ein paar graue Haare eingebracht. Dabei war das Rätsel eigentlich ganz einfach – drei Quadrate mit jeweils 16 Felder, in einem Quadrat mit den Zahlen von 1 - 16, im nächsten einzelne Ziffern und zwei Felder mit einem „X“ und im dritten einzelne Buchstaben und Leerzeichen.
Gleich der erste Versuch führte zur Lösung. Man nehme die Zeichen aus dem 2. bzw. 3. Quadrat und schreibe sie in jeweils eine Zeile an die Position, die im entsprechenden Feld des ersten Quadrats steht. Das Ergebnis sind die Koordinaten des Ziels und sein Name.
Ein paar Tage später war es dann soweit und ich konnte mit der Suche beginnen. Das Ziel war schnell erreicht. Vor Ort fand ich eine kleine Kapelle und viele Steine. Die Suche konnte beginnen. Aber so sehr ich mich auch anstrengte – ich konnte die „Dose“ einfach nicht finden und gab schließlich auf.
Die vergebliche Suche ließ mir allerdings keine Ruhe und immer wieder las ich die Beschreibung des Caches. Irgendwann fiel mein Blick auf die Cache-Größe. Ich konnte mich nicht an viele „Large“ Caches erinnern. Meistens findet man ja „Small“ Caches oder noch kleinere Container. Ich sah in meiner Statistik nach und tatsächlich waren da nur sehr wenige „Large“ verzeichnet – weniger als ein halbes Prozent. Das erschien mir wirklich sehr wenig. Aber was ist eigentlich „Large“? In den Definitionen konnte ich dann lesen, dass ein „Large“ ein Volumen von 20 Litern oder mehr hat, und in Gedanken kehrte ich an den Ort des Caches zurück. Ich hatte eher etwas in der Größe eine Munitionskiste erwartet, aber das ist nur ein „Medium“ oder „Regular“. Aber wo konnte man da einen so großen Cache verstecken.
Gar nicht. Da war einfach kein Steinhaufen gewesen, unter dem man einen so großen Behälter verstecken kann. Immerhin sind 20 Liter wirklich sehr viel. Ein ganz normaler Wassereimer fasst gerade mal 10 Liter.
Der Hint im Listing machte mich etwas stutzig – „Das ist ein Large. Suche keinen Micro weder innen noch außen.“ Was heißt hier weder innen noch außen? Oder liegt die Betonung doch eher auf „kein Micro“? Und warum der Hinweis im Checker, dass man keine Trackables hinterlassen soll? Warum keine Trackables?
Ein Foto im Checker gab dann den entscheidenden Hinweis. Es zeigte eine einfachen A5 Kladde und daneben dieselbe Kladde mit der Aufschrift „Logbuch“. Und plötzlich schien alles klar.
Am nächsten Morgen machte ich mich erneut auf den Weg. Der führte mich direkt in die kleine Kapelle am Zielort. Drinnen fand ich tatsächlich eine Kladde wie auf dem Foto im Checker. Die „Dose“ stand die ganze Zeit offen vor meinen Augen, aber ich habe sie einfach nur für eine ganz normale, kleine Kapelle gehalten.
Die Größe des Containers ist vielleicht etwas besonderes, so einen großen Container habe ich noch nie gesehen, aber wirklich besonders war das Logbuch. In wie vielen Logbüchern findet man einfach nur Einträge wie „29.02.1900 Kilroy was here“ oder einfach nur Stempel. Das war hier anders. Fast alle Cacher haben sich mit dem Ort angemessenen Einträgen verewigt, in denen sie ihrer Lieben gedachten. Ein paar dieser phantasielosen Stempel-Logger gab es aber, leider, auch.
In diesem Fall darf ich mich nicht nur beim Owner für das Verstecken und Hinführen bedanken, sondern auch bei den Findern dieses Caches.
TFTC