Donnerstag, 20. September 2012

Es muss nicht immer Timanfaya sein

lz12-0032Der Nationalpark Timanfaya, die Feuerberge, sind natürlich eine der ganz großen Attraktionen auf Lanzarote und jeder Urlauber auf Lanzarote sollte dem Nationalpark mindestens einen Besuch abstatten. Es ist schon beeindruckend, wenn das Wasser, das ein Angestellter in ein Loch im Boden schüttet, wenige Sekunden später mit lautem Zischen als Dampf Fontaine in die Luft schießt. Und auch die Rundfahrt im Bus hinterlässt bei den meisten Besuchern bleibende Eindrücke.

Eine solche geführte Tour ist die einzige Möglichkeit, legal in das Kerngebiet der Vulkanausbrüche von 1730-36 zu gelangen. Aber man muss sich dabei auch bewusst sein, dass man sich auf eine Massenabfertigung einlässt. Der Parkplatz vor dem Restaurant ist oft überbelegt und wenn der Andrang groß ist, wird auch die Rundfahrt mit dem Bus gerne verkürzt und der sonst übliche Stopp mit Aussicht fällt dann der Zeitnot zum Opfer.

Wenn man die Einsamkeit in den ausgedehnten Lavafeldern wirklich erleben will, muss man sich allerdings von den Touristenströmen entfernen und den Nationalpark verlassen. Dabei ist es nicht erforderlich, sich selbst einen Weg zu suchen. Außerhalb des Nationalparks gibt es Wanderwege, auf denen man die Lavafelder durchqueren oder einfach nur eine Wanderung rund um einen Vulkan unternehmen kann.

Eine solche Wanderung führt rund um den Montaña Colorada. Um dorthin zu gelangen fährt man vom Monumento al Campesino (bei San Bartolomé) in Richtung La Géria. Nach ca. 7,5km biegt man rechts nach Mancha Blanca ab. Nach gut 2km erreicht man einen unbefestigten Parkplatz auf der rechten Seite der Straße. Man befindet sich jetzt direkt am Fuße des Montaña Colorada, den man auf einem bequemen Weg umrunden kann. In unregelmäßigen Abständen trifft man immer wieder auf Schautafeln, die auf Spanisch und Englisch erklären, was es dort zu sehen gibt. Am interessantesten sind dabei vielleicht die mehrere Meter hohen Lavabomben, die aus dem Vulkan geschleudert wurden. Die kleine Wanderung ist etwa 3km lang und stellt keine außergewöhnlichen Anforderungen. Ein Schaufensterbummel in der Stadt kann anstrengender sein.

Zum Schluss noch eine Bitte (und Drohung). Auch die Lavafelder außerhalb des Nationalparks stehen unter Naturschutz. Nach fast 300 Jahren beginnen Pflanzen ganz langsam dieses Ödland wieder zu besiedeln. An manchen Stellen erkennt man die Flechten, die die Lavabrocken wie ein dünner grüner oder gelber Film bedecken. Aber nicht überall sind diese Vorboten den Fauna so gut zu erkennen. Und gerade da, wo das Land am „schlimmsten“ aussieht, kann ein Wanderer, der einfach den Weg verlässt, das Wachstum um Jahrzehnte zurückwerfen. Also bleibt bitte auf den offiziellen Wege und lasst die Natur ungestört ihre Arbeit machen. Nehmt nichts mit, was ihr dort findet, und hinterlasst nichts, was dort nicht hingehört. Die Natur und euer Portmonee werden es euch danken.

Koordinaten: Montaña Colorada

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