Samstag, 25. Mai 2013

Das war's

Das war’s dann wieder. Der Urlaub auf Fuerteventura ist vorbei. Ich bin wieder zu Hause und Regen und Kälte haben mich wieder. Es war schon ein Schock nach weit über 20 Grad auf Fuerteventura dann gerade mal 11 Grad in Frankfurt. Und dann parkt die Maschine auch noch im Vorfeld und wir müssen hinaus in den Regen zum Bus. Aber einen kleinen Vorteil hat das auch – wir können uns auf den nächsten Urlaub irgendwo auf den Kanarischen Inseln freuen. Meine Vermieterin auf Fuerteventura hat es da doch schlechter getroffen. Die macht Urlaub in Deutschland…

 

Fast das Ende

Das war es wieder einmal. Der Koffer ist gepackt und das Apartment aufgeräumt. Jetzt muss ich noch den letzten Müll wegbringen und dann gehts schon bald zum Flughafen. Und irgendwann heute Nacht bin ich dann wieder im kalten Deutschland.


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Donnerstag, 23. Mai 2013

Ajuy

fv13-0280Das kleine Fischerdorf Ajuy (im Zweifelsfalls ist jedes Dorf an einer Küste ein Fischerdorf) liegt westlich von Pájara am Ende eine Barrancos. Es gibt dort ein paar Wohnhäuser und einige Restaurants und am schwarzen Strand liegen tatsächlich ein paar kleine Boote, mit denen man vielleicht zum Fischfang auf das Meer fahren kann.
fv10-0026An manchen Tagen ist Ajuy ein wirklich verschlafenes Nest. Und dann gibt es Tage, besonders am Wochenende und an Feiertagen, da quillt das Dorf regelrecht über und Parkplätze sind Mangelware. Aber was zieht die vielen Besucher in dieses eigentlich durchschnittliche Dorf? Das Essen könnte ein Grund sein, denn die Restaurants bieten zwar einfache aber gute kanarische Gerichte an. Aber das kann nicht alles sein.
Berühmt ist Ajuy vor allem wegen seiner Höhlen. Etwa einen halben Kilometer nördlich kann man in einer Bucht zwei miteinander verbundene Höhlen in der Steilküste besichtigen. Der Weg dahin führt an der Nordseite des Strands über eine Rampe in die Höhe und dann immer an der Küste entlang nach Norden. Kurz vor dem Ziel gelangt man dann über Treppen hinunter zu den Höhlen.
fv13-0290Und Ajuy hat noch mehr zu bieten. Etwa einen Kilometer nördlich der Höhlen befindet sich in einer Bucht das imposante Felsentor Arco Horadada. Um dorthin zu gelangen, verlässt man den Weg zu den Höhlen nach ein paar Metern und hält sich etwas rechts. Dann geht man oberhalb der Höhlen auf einem schmalen aber guten Weg oben an der Steilküste entlang. Der Weg führt zuerst um die Bucht mit den Höhlen, so dass man diese auch von der anderen Seite betrachten kann. Dann geht es immer an der Küste entlang in die nächste Bucht. Das Felsentor sieht man schon von weitem. Vorher muss man aber noch irgendwie den Abstieg in das Barranco schaffen. Am einfachsten geht das, wenn man einfach dem Pfad folgt. Der Pfad wendet sich zuerst ins Landesinnere und führt am Rand des Barrancos entlang. Dann, in der zweiten Senke, wendet er sich nach Links und führt dann langsam abfallend ins Meer. Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann auch in der ersten Senke nach links abbiegen und dort über die Felsen ins Barranco hinunter klettern.

Montag, 20. Mai 2013

El Tanquito

Am Abhang des Cardón befindet sich die Eremita de la Virgen del Tanquito. Von der Straße von El Cardón nach Pájara sind es gerade einmal zwei Kilometer bis zu der kleinen Kapelle. Aber es geht meistens steil bergauf und man sollte für den Weg eine Stunde einplanen. Zurück geht es dementsprechend immer bergab und entsprechend schneller.
IMG_1082Die Wanderung beginnt an der Straße, die von dem kleinen Dorf El Cardón hinauf in die Berge und dann weiter nach Pájara führt bei N 28° 16’ 25,23” W 14° 08’ 59,25”. Der Weg beginnt kurz vor einer scharfen Rechtskurve, nach der die Straße richtig steil bergauf führt. Ein kleines Hinweisschild links der Straße weist den rechten Weg. Zuerst durchqueren wir das Tal neben der Straße. Kurz darauf geht es in Serpentinen steil bergauf. Danach führt der Weg eine kurze Strecke faste eben über einen Kamm hinüber zur Flanke des Cardón und wir können uns kurz etwas erholen. Dann geht es wieder steil am Rand des Cardón bergauf und die Aussicht auf den Norden Jandías wird immer beeindruckender. Kurz vor dem Ziel versperrt ein Tor den Weg. Das Tor und der Zaun sollen die (auch) hier frei herumlaufenden Ziegen daran hindern, den Bereich um die Kapelle zu betreten und zu beschmutzen. Wanderer soll das Tor eigentlich nicht am Weitergehen hindern. Der Rigel klemmt jedoch ein wenig, was einige Wanderer wohl zum Anlass genommen haben, einfach über den Zaun zu klettern. Dem Zaun ist das nicht gut bekommen aber noch erfüllt er seinen Zweck.
IMG_1081Kurz nach dem Tor haben wir dann die kleine Kapelle erreicht. Zuerst kann man sich vielleicht darüber wundern, hier nicht nur die Kapelle sondern auch einen steinernen Backofen und ein kleines Bassin mit Trinkwasser vorzufinden. Einmal im Jahr, im Mai, wird in einer Prozession die Statue der Jungfrau von Tanquito von El Cardón hinauf zur Kapelle getragen. Dann wird hier ein Volksfest gefeiert, bei dem frischen Brot aus diesem Ofen gegessen wird. Und natürlich wird auch gegrillt und viel getrunken (aber wahrscheinlich kein Wasser).
IMG_1100Der Sage nach soll ein adliger Krieger der Ureinwohner – Mahan – große Heldentaten vollbracht haben und hier irgendwo begraben worden sein. Die jährliche Prozession ist jedoch wesentlich jüngeren Ursprungs und hat angeblich nichts mit der Verehrung von Mahan zu tun. Diese Tradition nahm erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Anfang. Beim Graben einer Galerie zur Wassergewinnung sollen die Arbeiter im Fels die Jungfrau des Tanquito gesehen haben. Immer wieder pilgerten daraufhin die Bewohner von El Cardón hinauf in die Berge um von der Jungfrau kleine Gefälligkeiten zu erbitten oder Gelübde abzulegen. Später nahmen sie dabei auch Heiligenbilder mit hinauf in die Berge um sie anzubeten. Dies fand immer mehr Nachahmer und so entwickelte sich daraus in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die jährliche Prozession.
IMG_1098Auf meiner Wanderung habe ich einen älteren Mann getroffen, der mit einer Hacke dabei war, an den steilsten Stellen des Wegs Stufen freizulegen, um Auf- und Abstieg etwas zu erleichtern. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann hat er das gemacht, um der Prozession, die die dieses Jahr am 1. Juni stattfinden soll, (so interpretiere ich jedenfalls „primero“ und „proxima semana“) den Weg zu erleichtern.
Wer also in der nächsten Woche auf Fuerteventura ist, kann sich ja mal erkundigen, wann und was dann da wirklich los ist. In der Woche ist übrigens auch der „Día de las Canarias“, der auch vielerorts gefeiert wird.

Samstag, 18. Mai 2013

Cofete

fv11-0016Cofete ist ein kleines Kaff an der Nordküste Jandías. Die Einwohner Cofetes mögen mir das verzeihen aber Cofete ist wirklich ein Kaff. Es gibt eigentlich nichts außer ein paar Hütten, einer Bar und einem langsam im Sand versinkenden Friedhof. Es gibt nicht einmal eine richtige Straße dahin. Immerhin hat Cofete seit einigen Jahren ein Denkmal, das Gustav Winter als Ziegenhirt mit seinem Hund zeigen soll. Aber auch das Denkmal fängt langsam an, sich seiner Umgebung anzupassen, und das beginnt damit, dass dem Hund seit einiger Zeit der Schwanz fehlt.
Wer mit dem Auto nach Cofete will, muss sich und das Auto über ca. 20 km Schotterpiste quälen. Und wer sich zu Fuß auf den Weg dahin macht, hat es auch nicht besser. Außer der Piste gibt es zwei Wanderwege nach Cofete und die führen über Pässe des Jandía-Massivs. Wenn man gut in Form ist, ist der Aufstieg zu den Pässen ja noch erträglich, aber dann geht es auf abenteuerlichen Pfaden steil hinab in das Tal. Es ist eigentlich erstaunlich, warum viele Besucher Fuerteventuras sich – egal ob zu Fuß oder mit dem Auto – auf diesen beschwerlichen Weg machen. Eine Zeit lang war die Rede davon, die Straße nach Cofete auszubauen. Inzwischen hat man davon Abstand genommen, angeblich um nicht noch mehr Touristen in dieses Naturschutzgebiet zu bringen. Dank der aktuellen Geldknappheit scheint es dabei auch noch eine Zeit lang zu bleiben.
fv11-0110Einer der Gründe für die Bekanntheit und Beliebtheit Cofetes sind wahrscheinlich die Strände, die Playa de Cofete und die Playa de Barlovento. Zusammen bilden die beiden Strände einen ca. 10 km langen hellen Sandstrand, der nur an einer Stelle von einem riesigen Felsen – El Islote – unterbrochen werden. Für Strandwanderer bilden diese beiden Strände ein unvergessliches Ziel. Hier kann man stundenlang am Meer entlanglaufen und man trifft in der ganzen Zeit kaum einen Menschen. Wenn es einmal wirklich voll wird, verteilen sich auf den ganzen Strand vielleicht Hundert Besucher, von denen die meisten in der Nähe des Friedhofs bleiben. Etwas davon entfernt, egal ob zum Roque del Morro im Westen oder zum Islote im Osten oder gar dahinter an der Playa de Barlovento trifft man auch dann kaum eine Menschenseele.
Der Strand kann aber auch nicht der Grund für die Beliebtheit Cofetes sein. Denn baden sollte man an diesem Strand nicht. Dazu sind Wellen und Strömung zu gefährlich und schon mancher Tourist hat ohne Absicht sein Lebensende auf Fuerteventura verbracht und einige davon haben auf dem Friedhof von Cofete ihre letzte Ruhestätte gefunden.
fv92-0017Die zweite Attraktion ist die Villa Winter, ein einsames, burgähnliches Haus oberhalb Cofetes am Fuß des Jandía-Massivs. Viel ist über dieses Haus nicht bekannt und so ist es kein Wunder, dass um das Haus herum die abenteuerlichsten Gerüchte entstanden sind. Wenn man denen Glauben schenken könnte, dann sollte hier ein geheimer Stützpunkt für deutsche U-Boote entstehen und nach dem Krieg sollen hier deutsche Nazis Unterschlupf gefunden haben bevor sie sich endgültig nach Südamerika abgesetzt haben. Gustav Winter und später seine Frau haben dies jedoch stets bestritten und behauptet, das Haus erst 1958 erbaut zu haben. Andere Quellen nennen dagegen das Jahr 1946.
Angeblich gehört die Villa Winter inzwischen einem Hotelkonzern. Vor einigen Jahren stieß ich im Internet einmal auf eine Webseite, auf der von Plänen die Rede war, dass die Villa Winter zu einem Wellness Hotel ausgebaut werden soll. Diese Pläne scheinen aber wieder in der Schublade verschwunden zu sein, nicht zuletzt weil zurzeit jegliche Bautätigkeiten in der Gegend untersagt sind.

Freitag, 17. Mai 2013

El Jable

fv11-0166Im Nordosten Fuerteventuras, direkt südlich von Corralejo befinden sich das Dünengebiet El Jable und einige der schönsten Sandstrände auf der Insel. Man fühlt sich ein bisschen an den Dialog zweier durstigen Wanderer in der Wüste erinnert.

„Wie weit ist es noch bis zum Meer?“

„500 km.“

„Was für ein Strand…“

fv92-0050So schlimm ist es hier natürlich nicht. An der breitesten Stelle ist das Gebiet vielleicht 2 km breit. Aber trotzdem – was für ein Strand. Gestört wird dieses Stranderlebnis nur durch das Hotel Olivia Beach und die Straße von Puerto del Rosario nach Corralejo. Dennoch hinterlässt ein Besuch in dieser Gegend einen bleibenden Eindruck. Man braucht sich nur ein paar Hundert Meter von der Straße entfernen und befindet sich bald in völliger Einsamkeit. Wenn man erst einmal die staunenden Touristen hinter sich gelassen hat, die meisten schaffen es nur auf den ersten Dünenkamm, wird die Ruhe höchstens durch ein paar Ziegen gestört.

Die Gefahr, dass man das Schicksal der bedauerlichen Ziege teilen muss, besteht jedoch kaum. Man muss sich nur auf die nächste Düne bemühen und umsehen. Man kann sich dann leicht an Meer und Bergen orientieren. Und zur Not ist da immer noch das Hotel, das die Orientierung erleichtert und so wenigstens eine geringe Daseinsberechtigung in diesem Naturschutzgebiet hat.

Mit etwas Phantasie kann man sich leicht vorstellen, sich in der nahen Sahara zu befinden, und es halten sich tatsächlich immer noch die Gerüchte, dass der Sand in diesem Gebiet aus der Sahara herübergeweht wurde. Man braucht sich aber nur den Sand etwas genauer ansehen, um zu erkennen, dass dieser Sand aus dem Meer stammt. Überall findet man kleine Muschen und Schneckenhäuser oder wenigstens die Reste davon.

fv10-0208Wenn man das Gebiet an einem ruhigen, sonnigen Tag mit dem Auto durchfährt, natürlich nur auf der dafür vorgesehenen Straße, wundert man sich vielleicht über die Warnungen vor Sand auf der Fahrbahn und die Geschwindigkeitsbegrenzungen, die nicht (nur) wegen der vielen dort herum laufenden Touristen aufgestellt wurden. Man versteht diese Warnungen, wenn man die Straße einmal bei starkem Wind befahren hat. Dann ist die Straße kaum noch zu sehen und der Wind bläst den Sand über die Fahrbahn wie zuhause den Schnee. Wenn man dann so leichtsinnig ist, das Auto nur in T-Shirt und kurzer Hose zu verlassen, wird man regelrecht sandgestrahlt. [Video]

Wer öfters nach Fuerteventura reist, sollte sich einmal eine Stelle, vielleicht einen markanten Stein oder Strauch in einem Dünental, merken und diese Stelle bei jedem Aufenthalt auf der Insel besuchen. Man kann so leicht erkennen, wie sich die Dünen langsam aber sicher ins Inselinnere bewegen.

fv10-0161Wer nicht so lange warten will, kann das Experiment auch bequem am heimischen PC mit Google Earth machen. Wählt einfach einen markanten Punkt irgendwo im Inneren des Gebiets aus und reist dann mit GE in der Zeit zurück. Das nebenstehende Foto wurde am 11.04.2010 bei N28°40'28,34" W13°50'20,8" aufgenommen. Etwa ein Jahr später ist auf GE dort nur noch Sand zu sehen.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Barranco de las Peñitas

Dieses teilweise enge Tal verbindet Vega de Río Palmas mit Ajuy. Erwähnenswert an diesem Tal sind die kleine Kapelle Virgen de la Peña und der ehemalige Stausee Embalse de las Peñitas. Als ich vor über 20 Jahren zum ersten Mal auf Fuerteventura war, befand sich in diesem See noch Wasser. Inzwischen ist das jedoch eher ein seltener Anblick. Es macht vielmehr den Eindruck, dass der „See“ inzwischen ein riesiger Sandkasten ist.

fv13-0087Man erreicht das Barranco über der Straße von Pájara nach Betencuria. Etwa 10 km nach Pájara zweigt links eine Straße nach Vega de Río Palma ab. Dieser Straße folgt man etwas mehr als 1 km bis diese nach links abbiegt und auf einer Brücke das Barranco überquert. Ein hölzerner Wegweiser zeigt hier den Weg nach Ajuy und zum Stausee. Der Weg führt zuerst durch das meistens trockene Bachbett. Nur vereinzelt muss man ein paar Pfützen umgehen. Irgendwann verlässt der Weg das Bachbett auf der rechten Seite. Nun kann man auf einem guten Weg die Wanderung zur Staumauer fortsetzen. Dort wird der Weg dann eng und steinig. Über Stufen geht es hinab zum Fuß der Staumauer bevor die Wanderung entlang einer alten Wasserleitung fortgesetzt werden kann. Nach ein paar Hundert Metern zweigt links ein schmaler Pfad ab, der hinunter zur Kapelle führt.

fv10-0147Wem die 1,5 km von Vega de Río Palma bis zur Kapelle zu weit sind, kann sich ihr auch von unten nähern. Dazu fahren wir auf der Straße von Pájara nach Ajuy etwa 4 km und biegen dann nach rechts in Richtung Buen Paso ab. Wir folgen dieser Straße bis auf einem kleinen Gehöft endet. Kurz vor dem Ende biegen wir rechts auf einen Feldweg ab, der nach ein paar Metern auf einem Parkplatz endet. Von hier führt der Weg erst einmal auf die andere Seite des Tals in ein kurzes Seitental hinein. Am östlichen Rand dieses Tals geht es dann in einer Kehre hinauf auf die Höhe der Kapelle und zurück an den Nordrand des Barrancos und zu der oben bereits erwähnten Wasserleitung. Nach etwa 15 Minuten erreichen wir die Kapelle und nach weiteren 5 Minuten die Staumauer des Embalse de las Peñitas.

fv11-0211Anders als die Ränder vieler anderer Täler auf Fuerteventura bestehen die dieses Barrancos an vielen Stellen aus festen und glatten Fels und man sieht oft Bergsteiger an der glatten, fast senkrechten Wand gegenüber der kleine Kapelle.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Discover Fuerteventura

„Discover Fuerteventura“ ist eine Art Schnitzeljagd, bei der die Spieler an acht über ganz Fuerteventura verteilte Orte geschickt werden, um dort kleine Rätsel zu lösen. Die Lösungen dieser Rätsel ergeben dann den neunten Ort, den man besuchen muss, um dort einen kleinen Schatz zu suchen. Man kann dieses Spiel alleine, zu zweit oder mit einer kleinen Gruppe, z.B. mit der ganzen Familie, spielen. Was man dafür braucht, ist ein Mietwagen und ein GPS Empfänger (oder ein GPS-fähiges Handy), mit dem man die angegebenen Orte mit den Rätseln finden kann. Das Spiel ist auch sehr gut geeignet, die Vorfreude auf den Urlaub zu steigern. Warum soll man nicht einfach versuchen, das Rätsel schon zu Hause lösen. Mit etwas Kombinationsgabe, einem Atlas (oder Google Earth) und dem Internet kann man ziemlich weit kommen. Um einen Besuch des letzten Orts kommt man natürlich nicht herum, denn den „Schatz“ kann man nur vor Ort finden.

Wer sich an diesem Spiel versuchen will, kann alle Aufgaben und Bemerkungen des Autors und anderer Spieler auf der Seite von Geocaching.com nachlesen. Ich werde hier beschreiben, wie man einige der Rätsel mit Verstand, Erfahrungen von früheren Besuchen auf Fuerteventura und dem Internet lösen kann. Dabei will ich mich bemühen, möglichst wenig über das Ziel zu verraten. Dass ich vielleicht ein paar Lösungen nicht verheimlichen kann, ist allerdings unvermeidlich, da sie geradezu offensichtlich sind. Trotzdem sollte jeder, der das Rätsel selbst lösen will, nicht zu schnell lesen, um nicht „versehentlich“ auf die Lösung zu stoßen.

Von einer richtigen Schnitzeljagt unterscheidet sich dieses Spiel u.a. dadurch, dass man alle Etappen von Anfang an kennt. Man muss also nicht unbedingt zuerst die erste Aufgabe lösen, um das zweite Ziel zu erfahren. Man kann sich den Aufgaben in beliebiger Reihenfolge widmen. Die Lösungen der Aufgaben sind nur zum Bestimmen des letzten Ziels erforderlich. Und auch da weiß man von Anfang an, wie die einzelnen Lösungen kombiniert werden müssen.

Die Ziel-Koordinaten sind in Form zweier Formeln von Anfang an bekannt. Diese lauten

Breite: N 2(A+5)° (B-2),ACE
Länge: W 0(G+12)° 0(D+1),(F-2000+H+154)

Die Buchstaben A bis H sind die Lösungen der einzelnen Rätsel.

A: Aus wie vielen „E“ besteht der Name eines (ganz bestimmten) Eiscafé in Jandía Playa?

B: Wie viele Kinder gucken am Kreisverkehr vor dem Hotel Iberostar in den Himmel?

C: Wie viele Leuchttürme gibt es auf Lobos?

D: Wie viele rote Streben ragen am Tor (der Cueva del Llano) gen Himmel?

E: Wie viele Buchstaben hat das Wort (das mit „R“ beginnt und mit „n“ endet) an der Außenfassade eines bestimmten Gebäudes im Ecomuseo de la Alcogida bei Tefia?

F: Im welchen Jahr wurden die beiden Bronzestatuen an der nördlichen Zufahrt nach Betancuria errichtet.

G: Wie viele Zuckerwürfel würden gerne in den Kaffee fallen?

H: Wie weit ist es (von der achten Station) bis Ajuy?

Wenn man die Lösungen kennt, muss man die Rechnungen in den Klammern ausführen und die Ergebnisse an Stelle der Klammern einsetzen. Anstelle von ACE in der ersten Formel muss man einfach die drei Lösungen nebeneinander schreiben.

Wir stellen zuerst einmal die Vermutung an, dass sich das Ziel irgendwo auf Fuerteventura befindet. Diese Annahme ist zwar nicht absolut sicher, aber es ist kaum Anzunehmen, dass uns der Autor dieses Spiels zur Lösung nach Lanzarote oder wer weiß wohin schicken will. Nehmen wir also erst einmal einen Atlas (oder Google Earth) zur Hand, und sehen nach von Fuerteventura eigentlich liegt.

Fuerteventura liegt, großzügig geschätzt, zwischen N28° 0.000 und N28° 59.999 sowie zwischen W13° 40.000 und W14° 40.000.


Die Breite von Fuerteventura beginnt also immer mit N28° Wenn wir das mit der Formel für die Breite vergleichen, dann sollten wir die Lösung des ersten Rätsels (A) schnell ausrechnen können. Wir können uns das Eiscafé aber auch einfach auf Street View ansehen. Das bringt uns aber nicht wirklich weiter. Es hat jedoch den Vorteil, dass ich Jandía Playa nicht besuchen musste. Ich mag den Ort nicht wirklich und außerdem ist der Name des Eiscafé Programm – der Stoff soll süchtig machen…


Die Breite muss mit W13° oder W14° beginnen. Es gibt also nur zwei Lösungen für G. Wenn wir uns die Formel für die Breite etwas genauer ansehen, bemerken wir, dass die Minutenzahl mit 0 beginnt. Das Ziel muss also entweder zwischen W13° 00 und W13° 10 oder zwischen W14° 00 und W14° 10 liegen. W13° kommt also nicht infrage, denn wir sollen ja zum Ziel wandern und nicht schwimmen. Es kommt also nur noch eine Lösung für das 7. Rätsel in Betracht.

Als ich meine Lösung vor Ort überprüfen wollte, hatte ich ein kleines Problem. Das Schild mit der Lösung war von einem Busch halb verdeckt. Immerhin habe ich die Tasse und die Zuckerwürfel erkennen und zählen können.

Wir kennen jetzt auch G und wissen, dass sich das Ziel in einem Streifen befindet, der etwa zwischen Costa Calma und Las Playitas entlang führt.


Die Lösung für B konnte ich im Internet nicht zuverlässig recherchieren. Auf dem Kreisverkehr befinden sich zwei Gruppen von Kindern und der Kreisverkehr sieht von oben wie ein großen Ying und Yang Symbol aus. Ich ging daher erst einmal davon aus, dass, wenn eine Gruppe nach oben sieht (was ich auf Street View deutlich erkennen konnte), die andere wohl nach unten sehen muss. Ich zählte also die Kinder in der einen Gruppe, war mir aber nicht sicher, ob auf den Bildern auch wirklich alle zu sehen waren. Je nach Blickwinkel kam ich auf 12 oder 13 als Lösung für B. Demnach hätte das Ziel ungefähr auf einer Linie zwischen La Pared und La Lajita liegen müssen. Das passte aber nicht dazu, dass der Weg zum Ziel ein Pilgerweg sein soll. In der Gegend ist mir einfach kein Pilgerweg bekannt. Also mussten wohl doch alle Kinder nach oben sehen. Und in dem Bereich gibt es wirklich einen Pilgerweg. Diese Vermutung wurde auch durch ein Foto bestätigt, das auf der Webseite zu sehen ist. Da ist ein Ausblick über ein Tal mit einer kleinen Brücke über eine tiefe Schlucht zu sehen. Ich erkannte diesen Ort, da ich ihn schon mehrmals besucht hatte. Bei meinen letzten Besuchen war da zwar nie eine Brücke gewesen aber ich erinnerte mich daran, dass ich dort vor längerer Zeit einmal die Reste einer Brücke gesehen hatte. Man hatte die Brücke inzwischen also wohl wieder aufgebaut.

Zu diesem Zeitpunkt war ich mir ziemlich sicher, das Ziel der 9. Etappe zu kennen. Aber natürlich wollte ich alle Rätsel lösen. Einfach so auf einen Punkt in einem etwa 80 km² großen Gebiet tippen, wollte ich nun auch wieder nicht.


C kann man ziemlich leicht im Internet nachsehen. Wie viele Leuchttürme wird es auf einer so kleinen Insel schon geben… Einen muss es mindestens geben. Denn in dem wurde die Schriftstellerin Josefine Pla geboren. So steht es jedenfalls im Internet. Ich konnte aber keinerlei Hinweise auf weitere finden.


Auch F kann man im Internet recherchieren. Trotzdem sollte man auf dem Weg nach Betancuria dort anhalten und die Aussicht genießen. Und sich darüber amüsieren, dass eine der Hinweistafeln mit dem Vermerk „Enero de 1006“, also Januar 1006, datiert ist. Dafür ist die Tafel noch sehr gut erhalten und mir war nicht bewusst, dass die Einheimischen damals schon Spanisch sprachen.


Weiter kam ich bei meinen Überlegungen allerdings nicht. Die Lösungen für D, E und H (und eigentlich auch für B) musste ich in den letzten Tagen vor Ort recherchieren.


Zum Schluss noch zwei Bemerkungen.

Die Cueva del Llano ist zurzeit für Besucher geschlossen. Es fehlt an Geld (ca. 150 000€), einen Wasserschaden zu beseitigen. Vielleicht kann ja jemand, der wirklich einen Schatz gefunden hat, helfend unter die Arme greifen. Die Höhle ist (war) wirklich sehenswert. Das Tor ist aber immer noch gut zugänglich, so dass die Lösung vor Ort bestimmt werden kann. Es fehlt allerdings das Abenteuer unter der Erde.

Das Ziel befindet sich in einer Schlucht und das GPS spielt dort manchmal ziemlich verrückt. Die Abweichung zwischen den errechneten und den tatsächlich gemessenen Koordinaten kann also ziemlich stark abweichen. Als ich dort war und den Cache bereits in Händen hielt, zeigte mein GPS auf eine etwa 20m weit entfernte Stelle, die ich ohne Seil nicht hätte erreichen können. Der versteckte Hinweis auf der Webseite des Autors sollte aber die letzten Zweifel ausräumen.

Dienstag, 14. Mai 2013

Betancuria

fv13-0028Dieses idyllische Städtchen war einst die Hauptstadt Fuerteventuras. Gegründet wurde die Stadt 1405 kurz nach der Eroberung der Insel durch Jean de Béthancourt. Schon bald darauf wurde auch die Kathedrale erbaut und der Ort zum Bischofssitz für die Kanarischen Inseln ernannt. Einen Bischof hat es hier jedoch nie gegeben.

Die Lage in diesem auch heute noch schwer zugänglichen Tal sollte die Stadt vor Piratenangriffen schützen. Genützt hat das wenig, denn die erste Kathedrale wurde 1539 von Piraten zerstört. Die heute noch bestehende Iglesia de Santa Maria wurde 1620 erbaut. Im direkt neben der Kirche liegenden Pfarrhaus befindet sich heute das Museo de Arte Sacre, in dem man eine Sammlung historischer und zeitgenössischer Kunst- und Kulturgegenstände besichtigen kann.

fv13-0029Auf der anderen Seite des Tals, direkt an der Hauptstraße, befindet sich die Casa Museo de Betancuria. Hier erhält man einen Einblick in die Geschichte Fuerteventuras. In einigen Vitrinen werden alte Hausgeräte, antike Waffen und eine Urkunde über die Eroberung der Insel ausgestellt. Die Highlights sind jedoch eine altkanarische Mumie und die zwei Kanonen vor dem Eingang des Museums.

Wenn man Betancuria in Ruhe entdecken möchte, dann sollte man früh, vor den ersten Bussen der Inselrundfahrten, dort sein oder warten bis diese Busse auf ihrer Tour weitergefahren sind. Dann wird Betancuria zu einem kleinen, verschlafenen Nest, in dem man ungestört spazieren gehen und aller erkunden kann.

fv13-0038Mich hat es dieses Mal auf einer Art elektronischer Schnitzeljagd nach Betancuria verschlagen. Dabei waren so interessante Dinge herauszufinden wie wieviele Speichen ein Rad eines bestimmten Karrens hat oder wieviele Stück Zucker in den Kaffee wollen. Diese Suche führte aber auch in die Ruinen des Convento de Bueneventura, einem ehemaligen Franziskaner Kloster an der nördlichen Zufahrt nach Betancuria.

Samstag, 11. Mai 2013

Endlich…

WolkenUndSchneeEndlich ist es wieder so weit. Es geht wieder einmal nach Fuerteventura. Und das Wetter macht mir den Abschied leicht. Wirklich kalt ist es zwar nicht, aber trotzdem ungemütlich und der leichte Nieselregen macht es auch nicht besser. Zwei Wochen in der Sonne sind da genau das richtige.

Beim Einchecken dann die schlechte Nachricht. Der Flug wird Verspätung haben. Die Maschine ist zurzeit noch irgendwo in Griechenland und wird nicht rechtzeitig zum geplanten Abflug bereit sein. Aber davon lasse ich mir die Urlaubsfreude nicht verderben. Was sind schon 25 Minuten – auch wenn daraus später eine Stunde wurde.

Im Flugzeug überfällt mich dann mein schon klassisches Flugleiden – ich verschlafe einen großen Teil des Flugs. Als ich aufwache, sind wir gerade über den Pyrenäen und was ich da zu sehen glaube ist nicht gerade erfreulich. Jedenfalls nicht Mitte Mai – es sah so aus, als läge da wirklich noch Schnee.

Der Schnee war zum Glück nur eine vorübergehende Erscheinung und kurz danach flogen wir schon an der Atlantik-Küste entlang bevor wir Europa verließen und fast direkten Kurs auf Fuerteventura nahmen.

Etwa eine Stunde nach der Landung war ich dann an meinem Ziel in Tarajalejo und auf der Fahrt dahin sah ich immer wieder erfreut auf das Außenthermometer des Mietwagens. Die Temperatur kletterte langsam aber sicher von anfangs 25° auf angenehme 29°