Die Wanderung führt in das Randgebirge der Cañada. Sie beginnt bei El Portillo, also da, wo die Straßen, die von Orotava und von La Laguna zum Teide führen, zusammentreffen. Die Wanderung führt von dort einmal um die Montaña de las Arenas Negras. Sie ist etwa 8km lang und es sind gut 300 Höhenmeter zu bewältigen.
Laut Reiseführer ist es eine leichte Wanderung und da ich sie geschafft habe, wird das wohl auch richtig sein. Aber es ist kein Spaziergang. Meistens bewegt man sich zwar auf bequemen Wegen und Pfaden aber der Abstieg hat es in sich. Aber dazu später mehr.
Am ersten Parkplatz oberhalb des Informationszentrums führt ein mit großen Steinen gepflasterter Weg nach Osten. Wir folgen diesem Weg, der bald zu einer sandigen Piste wird, durch eine Senke bis zu einer Gablung (0,35km). Rechts führt der Sendero 4 zum Parador. Wir halten uns jedoch links und folgen dem Sendero 2. Es geht nun ständig leicht bergauf. Nur nach etwa 900m muss ein kleines Barranco durchquert werden. Während dieses Teils der Aufstiegs haben wir, wenn die Wolken unter uns das nicht verhindern eine schöne Aussicht auf die Nordküste Teneriffas und nach einiger Zeit sehen wir vor uns in einiger Entfernung das Observatorium.
Nach gut 2,5km wird es etwas steiler und der Weg führt durch zwei Spitzkehren hinauf zum Pass zwischen der Montaña de las Arenas Negras und der Montaña del Cerrillal bis wir nach gut 3,5km den höchsten Punkt der Wanderung erreicht haben. Nun haben wir die Hochebene und den Teide die meiste Zeit gut im Blick.
Vom Pass aus geht es nun erst einmal sanft bergab. Das ändert sich aber dramatisch bei Km 5 der Wanderung. Wir erreichen dort einen steilen Abhang, der mit kleinen, schwarzen Lapilli bedeckt und für den Namen des Bergs verantwortlich ist. Auf den nächsten 500m geht es 100m abwärts. Dabei fängt der Abstieg noch ziemlich harmlos an. Steiler als bisher aber immer noch gut gangbar führt der Pfad quer zum Hang etwa 25m herunter.
Danach beginnt der anstrengende Teil des Abstiegs. Im kurzen Zick-Zack geht es auf teilweise rutschigem Untergrund steil bergab. Kleine Schritte und Schuhe mit gutem Profil sind hier die Lösung. Kein Felsen und erst recht kein Baum ist da, woran man sich festhalten könnte, wenn man einmal ins Rutschen gerät. Wanderstöcke können bei diesem Abstieg sehr nützlich sein.
Ungefähr bei Km 5,5 ist das schlimmste geschafft. Bis etwa Km 6,2 geht es nur noch leicht bergab. Dort trifft der Sendero 2 wieder auf Sendero 4. Wir wenden uns hier nach rechts zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Der Name des Bergs, der bei dieser Wanderung umrundet wurde, scheint nicht genau festgelegt zu sein. Auf einigen Karten wird er Montaña de las Arena Negras und der nächste Montaña Cerrillal genannt. Andere Karten nennen ihn dagegen Montaña del Cerrillal (manche auch Montaña Cerrillar) und den anderen Montaña Maja. Auf diesen Karten wird nur der Abstieg über die schwarzen Lapilli Montaña Arenas Negras genannt.
Beim Abstieg kam mir der Gedanke, dass Wandern, besonders auf Rundwanderwegen, doch eigentlich eine ziemlich widersinnige Tätigkeit ist. Beim Aufstieg lädt man sich mühsam mit potentieller Energie und beim Abstieg setzt man alles daran, diese mühsam angesammelte Energie sich möglichst nicht in kinetische Energie sondern möglichst direkt in Reibung, bevorzugt natürlich Haftreibung, umzuwandeln. Aber vielleicht waren das ja auch nur erste Anzeichen eines Höhenrauschs oder von Erschöpfung.
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